Morgens auf der Arbeit, in der Schule oder der Universität. Häufig hört man von Kollegen oder Sitznachbarn, dass man wieder schlecht geschlafen habe und übermüdet sei. Der DAK-Gesundheitsreport „Deutschland schläft schlecht – ein unterschätztes Problem“ hält repräsentativ fest, dass 80% der Arbeitnehmer in Deutschland schlecht schlafen. Schlafstörungen sind demnach ein großes, allgegenwärtiges Problem unserer Gesellschaft.
Wie Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit, betont, sollten uns diese Ergebnisse wachrütteln. Schlafstörungen sollten ernst genommen werden, da daraus zahlreiche gesundheitliche und psychische Beschwerden hervorgehen können. Ein guter Schlaf bzw. Schlafrhythmus hingegen trägt dazu bei, dass man im Alltag ausgeglichener, gesünder und leistungsfähiger ist.
Arten & Ursachen von Schlafstörungen
Die Art der Schlafstörung kann stark variieren: Experten unterscheiden insgesamt zwischen 80 Arten. Die geläufigste Art der Schlafstörung lässt sich der Gruppe der Insomnien zuordnen. Hierzu zählen Einschlaf- und Durchschlafstörungen, frühes Aufwachen am Morgen und einen täglichen unerholsamen Schlaf. Bei Insomnien klagen Betroffene oft über Stimmungsschwankungen, Aufmerksamkeitsprobleme und Kopfschmerzen. Hypersomnien hingegen beschreiben Schlafstörungen, die zum Beispiel aufgrund von Narkolepsie oder der Einnahme von Medikamenten entsteht. Hier klagen Betroffene über dauerhafte Müdigkeit, obwohl eine gesunde Menge an Schlaf vorhanden war. Des Weiteren unterscheidet man zwischen Parasomnien, die zum Beispiel durch Albträume, Schlafwandeln oder unbewusste Blasenentleerung während des Schlafs entstehen.
Bei den Ursachen für Schlafstörungen wird zwischen primären und sekundären Schlafstörungen unterschieden. Primäre Schlafstörungen werden zum Beispiel durch Stress, psychische Belastungen durch Familie, Beruf oder Erlebnisse oder eine „unbequeme Schlafsituation“ ausgelöst. Zu sekundären Schlafstörungen zählen dann als Ursache u.a. psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen, organische und neurologische Erkrankungen, die Einnahme von Medikamenten und legale sowie illegale Drogen.
Auswirkungen von zu wenig Schlaf
Schlafstörungen können, vor allem wenn sie über einen längeren Zeitraum andauern, die physische und psychische Gesundheit beeinflussen. Ganz allgemein verursacht Müdigkeit, dass die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit sinkt. Außerdem kann das Gedächtnis und andere kognitive Fähigkeiten negativ beeinflusst werden, was zu Stimmungsschwankungen und Überforderung führen kann.
Darüber hinaus begünstigen Schlafstörungen auch das Herz-Kreislauf-System, sodass Herzinfarkte, Bluthochdruck und Diabetes wahrscheinlicher werden. Müdigkeit kann für einen selbst und für seine Umwelt vor allem im Straßenverkehr zu einem hohen Risiko werden. Wer müde Auto oder Fahrrad fährt, ist unachtsamer und erhöht sein Unfallrisiko. Sekundenschlaf auf der Autobahn kann ebenfalls tödliche Konsequenzen haben.
Mit Schlafstörungen können auch psychische Erkrankungen einher gehen. Zum einen können psychische Krankheiten wie Depressionen oder Angststörungen den Schlaf stören. Zum anderen können Schlafstörungen wiederum psychische Krankheiten wie Depressionen begünstigen.
Tipps zum Einschlafen
Da ein gesunder Schlaf nachweislich enorm wichtig ist, um physisch und psychisch gesund zu bleiben, sollte man bei Schlafstörungen schnell handeln. Tipps zum Einschlafen sind besonders wichtig, da hier bereits viele Menschen Probleme haben. Nicht oder zu spät einschlafen zu können, stört den Schlafrhythmus, belastet psychisch und hat oft Müdigkeit und eine negative Grundstimmung zufolge. Wir haben einige Tipps zum Einschlafen und generell für einen gesunden Schlaf zusammengetragen, damit Sie sowohl physisch als auch psychisch gesund bleiben. Bei schweren und dauerhaften Schlafstörungen ist allerdings dringend dazu zu raten, einen Arzt aufzusuchen.
Tipps zum Einschlafen:
- Regelmäßige Zubettgeh-Zeiten einführen
- Tagsüber keine allzu langen Schläfchen machen
- Für angenehme Schlafbedingungen sorgen: Temperatur von 18 °C ist empfehlenswert
- Die richtige Matratze: Der Schlafplatz kann enorm viel ausmachen, vor allem bei Menschen mit Rückenbeschwerden sollte sich dringend bzgl. einer passende Matratze beraten werden lassen
- Kaffee und Alkohol kurz vor dem Schlafen vermeiden
- Rauchen kurz vor dem Schlafen vermeiden
- Den Abend entspannt ausklingen lassen – Sport, aufregende Lektüre oder Filme können innerlich und körperlich aufwühlen und das ruhige Einschlafen verhindern
- Vor dem Einschlafen kann es helfen, ein regelmäßiges Entspannungsritual einzuführen – für den einen in Form von autogenem Training und für den anderen ist es vielleicht das Lesen eines Buches oder Hören eines Podcasts
- Nicht auf die Uhr schauen, wenn man einschläft – dadurch entsteht Zeitdruck