Achtsamkeit ist derzeit im Trend – neben Yoga und Pilates gewinnt Achtsamkeit als Methode zum Stressabbau zunehmend an Bedeutung. Das Modewort erhält mittlerweile auch wissenschaftliche Rückendeckung, da vermehrt Studien zur Wirkung von Achtsamkeit durchgeführt werden. Aber wie genau definiert sich Achtsamkeit und wie kann damit Stress reduziert werden?
Achtsam zu leben, bedeutet eine offene, neugierige und akzeptierende Haltung gegenüber Wahrnehmungen und Handlungen einzunehmen. Konkret geht es bei Achtsamkeit darum, das hier und jetzt intensiv wahrzunehmen. Obwohl dies recht simpel klingt, fällt es vielen Menschen schwer, die Vergangenheit ruhen zu lassen oder sich nicht mit Sorgen an die Zukunft zu beschäftigen. So gelingt es vielen nicht, sich auf den Moment zu konzentrieren.
Eher beschäftigt man sich mit den Sorgen von gestern und morgen, sodass der Kopf immer das Gefühl hat, man müsse ständig unter Strom stehen, da immer „irgendetwas ansteht“. Außerdem löst das ständige Vergleichen mit unseren Mitmenschen Stress aus, da wir uns selten auf uns alleine konzentrieren. Vielen geht es im Alltag immer nur darum, sich mit anderen und deren Sorgen oder Erfolgen zu beschäftigen. Dadurch lässt man sich selbst zunehmend außer Acht und entwickelte eine permanente Unzufriedenheit. Achtsamkeit soll dem entgegenwirken und sich wieder mehr auf sich selbst konzentrieren und vor allem achten lassen.
Durch Achtsamkeit Stress abbauen
Die modernen Achtsamkeitsmethoden wurden von Jon Kabat-Zinn entwickelt, der Ende der 1970er an der University of Massachussetts das Achtsamkeitstraining MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction) entwickelte. Bei dieser Methode geht es darum, innerhalb von acht Wochen in einer Gruppe durch Meditation oder Yoga Achtsamkeit zu erlernen. Grundlegend sollen die Teilnehmer systematisch beobachten, was sie gerade wahrnehmen, ohne dabei eine Bewertung abzugeben.
Achtsamkeit muss jedoch nicht in Gruppensitzungen oder durch stundenlanges Meditieren erlernt werden. Jeder kann durch kleine Dinge im Alltag achtsamer werden und damit Stress reduzieren. Beim Duschen kann man zum Beispiel versuchen sich auf das Wasser zu konzentrieren statt an die Termine und Aufgaben des Tages zu denken. Auf dem Weg zur Arbeit sollte man die frische Luft genießen und gezielt auf seine Umgebungsgeräusche achten anstatt mit den Gedanken schon halb am Schreibtisch zu sein.
Achtsamkeit beweist, dass es sich durch kleine „gedankliche“ Veränderungen im Alltag stressfreier leben und wieder mehr auf sich selbst achten lässt.