Allgemeine Zufriedenheit steht für die meisten Menschen ganz oben auf der Wunschliste. Dazu zählt die Zufriedenheit in der Familie, in der Partnerschaft und nicht zuletzt die Zufriedenheit im Beruf. Dabei ist dieses Gefühl maßgeblich vom Gefühl des Glücks abzugrenzen – Glück wird nämlich eher als Rauschzustand empfunden, der so schnell gehen kann, wie er kommt. Wer aber zufrieden ist, empfindet vor allem Ausgeglichenheit, Entspannung und Genugtuung – und das über einen längeren Zeitraum.
Doch was genau macht überhaupt Zufriedenheit aus? Ist es vielleicht eine Sache der Einstellung, ob man selbst mit bestimmten Teilen seines Lebens zufrieden ist oder nicht? Denn während heutzutage viele Menschen annehmen, dass das Finden ihrer Bestimmung und die Erfüllung ihres Jobs zu Zufriedenheit führt, beweisen wissenschaftliche Studien, dass weitaus banalere Faktoren die Berufszufriedenheit ausmachen. Diese Faktoren lassen sich letztendlich auf drei Punkte herunterbrechen: Arbeitszeit, Gehalt und Arbeitsklima.
Das Arbeitsklima als wichtigster Zufriedenheits-Faktor
Die meisten Arbeitnehmer verbringen mit ihren Arbeitskollegen und Vorgesetzten mehr Zeit als mit ihrem Partner: 8 Stunden am Tag. Das sind 40 Stunden in der Woche, die man an einem bestimmten Ort und mit bestimmten Menschen verbringt. Es ist also nicht verwunderlich, dass Menschen eine hohe Zufriedenheit im Beruf anstreben. Deshalb spielt auch das Arbeitsklima eine so wichtige Rolle: Arbeitsbedingungen sowie die Chemie zwischen den Kollegen müssen stimmen. Studien zeigen, dass Arbeitnehmer deutlich zufriedener sind, wenn Arbeitgeber Angebote für eine Verbesserung der Work-Life-Balance stellen. Solche Angebote können zum Beispiel Fitnesskurse, Workshops oder lediglich das zur Verfügung stellen von Kaffee, Obst und Süßigkeiten am Arbeitsplatz sein.
Das heißt selbst, wenn der Beruf an sich keine Zufriedenheit auslöst, so können ein gutes Arbeitsklima und faire Arbeitsbedingungen dafür aufkommen. Für viele Arbeitgeber stellt das allerdings eine Herausforderung dar. Es kostet nämlich viel Zeit, Energie und Geld, um für eine ausgeglichene Work-Life-Balance bei den Angestellten zu sorgen. Doch in der Arbeitswelt zeigt sich diesbezüglich eine positive Entwicklung: immer mehr Arbeitgeber bieten beispielsweise Gymnastik- und Rückenkurse an, stellen gesundes, frisches Essen in der Kantine zur Verfügung und sorgen für gemeinschaftlichere Büroräume.
Auf sich selbst hören: Was möchte ICH?
Arbeitgeber können zwar die entscheidenden Faktoren für Zufriedenheit im Beruf beeinflussen, jedoch ist es wichtig, sich selbst immer zu fragen: „Was möchte ich?“ Denn nur so kann herausgefunden werden, was überhaupt erst unzufrieden oder zufrieden macht. Dementsprechend können Veränderungen vorgenommen werden: Gespräche mit Vorgesetzten oder Kollegen führen, Arbeitszeiten anpassen, selbst für ein gesundes Mittagessen sorgen oder lediglich den Bürostuhl austauschen, um Rückenprobleme zu minimieren.
Es ist also ein Zusammenspiel von Arbeitgeber und Arbeitnehmer, das Zufriedenheit oder Unzufriedenheit im Beruf auslösen kann. Es kann helfen, sich nicht vom gegebenen Arbeitsklima oder den Arbeitsbedingungen vollkommen abhängig zu machen – einiges kann oft selbst in die Hand genommen werden.