Aus dem DGB-Index „Gute Arbeit 2018“ geht hervor, dass sich 52 % der deutschen Arbeitnehmer am Arbeitsplatz gestresst fühlen. Zeitdruck, Konflikte mit Arbeitskollegen, Kunden oder Patienten und Angst vor einer zu geringen Altersvorsorge führen dabei am häufigsten zu psychischer Belastung.
Insbesondere Menschen in Berufen mit viel sozialer Interaktion wie zum Beispiel Krankenpfleger sind von psychischen Belastungen betroffen. Durch die hohe Interaktion und mit Kunden, Patienten oder Kollegen entsteht Konfliktpotenzial und damit psychischer Stress bei negativen Erfahrungen. Außerdem gaben zwei Drittel der Befragten an, keine Unterstützung von ihrem Arbeitgeber zu erhalten, sodass psychische Belastungen oft nur mit sich selbst ausgemacht werden.
Folgen von psychischer Belastung am Arbeitsplatz
Nicht selten führt eine dauerhafte psychische Belastung am Arbeitsplatz zu Burnout. Folglich fühlen sich betroffene emotional erschöpft, lust- und kraftlos. Erfahren Sie hier mehr über Burnout und die Prävention.
Um den psychischen Stress auszugleichen oder zu unterdrücken greifen einige Arbeitnehmer zu Alkohol als Problemlöser. Auch wenn zum Beispiel das regelmäßige Konsumieren eines Glas Weins von vielen als unproblematisch erachtet wird, kann das in einigen Fällen zu einer Sucht führen. In solchen Fällen, auch im Bekanntenkreis, sollte man die Betroffenen sensibel darauf aufmerksam machen und frühzeitig professionelle Hilfe aufsuchen.
Chronische Schmerzen können ebenfalls durch psychische Belastung am Arbeitsplatz ausgelöst werden. Psychischer Stress kann zu einem Spannungszustand der Muskulatur führen und somit zum Beispiel dauerhafte Rückenschmerzen auslösen.
Maßnahmen gegen psychische Belastung am Arbeitsplatz
Grundlegend kann eine offene Kommunikationskultur am Arbeitsplatz hilfreich sein, um psychischen Belastungen entgegenzuwirken. Hat man als Arbeitnehmer das Gefühl, dass man mit seinen „Problemen“ zu einem Kollegen oder einen speziell dafür festgelegten Ansprechpartner gehen kann, dann können dauerhafte psychische Belastungen vermieden werden. Außerdem kann es hilfreich sein, sich gezielt einen Ausgleich zum psychisch belastenden Job zu suchen. Körperliche Aktivität ist dabei die gesündeste Methode, sich einen „klaren Kopf“ zu schaffen, auszupowern und gleichzeitig seine Gesundheit zu stärken. Wenn die psychische Belastung am Arbeitsplatz Überhand gewinnt und die Arbeitsleistung, das Wohlbefinden und den Alltag außerhalb der Arbeit beeinflusst, sollte man sich professionelle Hilfe holen. Zunächst kann es helfen, Freunden oder dem Partner mit der eigenen Gefühlslage vertraut zu machen. Professionelle Hilfe in Form von Therapiesitzungen oder Selbst- und Stressmanagement-Trainings anzunehmen ist dann ein weiterer wichtiger Schritt, um der psychischen Belastung dauerhaft entgegenzuwirken und ernsthafte psychische Erkrankungen zu vermeiden.