Burnout bedeutet übersetzt „ausgebrannt“ sein. In der Arbeitswelt beschreibt der Begriff den Zustand von Arbeitnehmern, die emotional erschöpft sind, eine fehlende Sinnhaftigkeit in ihrem Beruf und Alltag erleben und an Schlafmangel oder ähnlichem leiden. Im Ursprung wurde der Begriff nur zur Beschreibung der negativen Auswirkungen von Berufen wie Krankenpfleger oder Lehrer verwendet. Mittlerweile werden Burnout-Symptome in vielen Berufen festgestellt.
Burnout ist allerdings keine diagnosefähige Krankheit. Es wird eher als Einflussfaktor für darauffolgende körperliche oder psychische Erkrankungen gesehen und nicht als eigenständige Krankheit. Dennoch gibt es übereinstimmende Burnout-Symptome, die vermehrt bei Arbeitnehmern auftreten.
Anzeichen und Gefahren
Grundsätzlich gilt, dass sich Burnout bei jedem in individuellen Ausprägungen zeigen kann. Dennoch gibt es allgemeingültige Anzeichen an denen sich Betroffene orientieren können:
- Emotionale Erschöpfung und Müdigkeit: Burnout zeigt sich vor allem darin, dass Arbeitnehmer sich stets ausgelaugt und erschöpft fühlen. Eine anhaltende Müdigkeit und Lustlosigkeit im Alltag sowie auf der Arbeit sind ebenfalls Anzeichen für Burnout.
- Reduzierte Leistungsfähigkeit: Wenn ich das Gefühl habe, dass meine Leistung nicht mehr reicht und man nie zufrieden ist, dann kann das auch ein Hinweis auf Burnout sein. Die Leistungsfähigkeit sinkt oder man hat das Gefühl, dass man den Ansprüchen anderer und von einem selbst nicht mehr genügt.
- Depersonalisation: Burnout zeigt sich ebenfalls darin, dass man sich dem Beruf gegenüber immer mehr distanziert. Wenn zum Beispiel Ärzte Patienten anfangen wie „Objekte“ zu behandeln und bei der Arbeit zynisch sind, dann kann das ein Anzeichen für Burnout sein.
- Sinnverlust und Rückzug: Ein weiteres Anzeichen für Burnout ist die fehlende empfundene Sinnhaftigkeit. Wenn die Freude an der Arbeit und am Alltag verloren geht und man den Sinn in seinen Aufgaben nicht mehr sieht, kann das ein Hinweis auf Burnout sein. Außerdem ziehen sich Betroffene häufig immer mehr zurück und nehmen weniger am sozialen Leben auf der Arbeit oder im Alltag teil.
Laut einer aktuellen Studie glaubt jeder zweite von Burnout betroffen zu sein. 9 von 10 Befragten fühlen sich generell im Alltag gestresst. Über die Hälfte der Befragten geben typische Anzeichen für Burnout wie Erschöpfung, Rückenschmerzen oder innere Anspannung an. Die Hauptursache für die vermehrte Wahrnehmung von Stress und Burnout liegt laut der Studie an ständigem Termindruck. Außerdem seien emotionaler Stress durch Kunden oder Patienten sowie Überstunden und ein schlechtes Betriebsklima Gründe für Burnout.
Prävention
Da solche Symptome nachweislich vermehrt auftreten, sollte in vielen Betrieben eine Prävention stattfinden. Dafür schreibt das Arbeitsschutzgesetz vor, dass Gefährdungen, dazu zählen auch psychische Gefährdungen, vermieden werden müssen. Zu den psychischen Arbeitsbelastungen zählen zum Beispiel Lärm, Licht, Toxine und Arbeitsklima. Viele Betriebe in Deutschland setzen diese Komponente des Arbeitsschutzgesetzes jedoch nicht um. Das zeigt sich daran, dass kaum psychische Gefährdungsbeurteilungen stattfinden und der Arbeitnehmer sich oft mit seinen psychischen Beschwerden alleingelassen oder nicht ernstgenommen fühlt.
Um Stress am Arbeitsplatz und Burnout zu vermeiden gibt es unterschiedliche Ansätze. Jeder sollte für sich selbst herausfinden, was am besten hilft und nicht nach einem Leitfaden versuchen die Probleme im Arbeitsalltag zu lösen. Die personenbezogene Prävention zielt beispielsweise darauf ab, die persönlichen Bewältigungsstrategien zu stärken. Dazu gibt es evaluierte Stressmanagement- und Selbst-Trainings, die helfen können, mit Stress besser umzugehen und der Gesundheit nicht zu schaden.
Außerdem kann es helfen die Probleme und psychischen Beschwerden nicht zu kompensieren sondern aktiv nach außen zu tragen. Wenn ich mich meinen Problemen und meiner Umwelt stelle und einen vertrauensvollen Ansprechpartner habe, dann kann man auch besser damit umgehen.
Des Weiteren können regelmäßige Auszeiten, Sport oder soziale Kontakte einen Ausgleich zum „stressigen“ Berufsalltag schaffen. Menschen, die eine Balance zwischen Beruf und Alltag erleben sind in der Regel weniger anfällig für Burnout.
Am Arbeitsplatz selbst sollte unbedingt ein positives Betriebsklima herrschen. Arbeitgeber können durch Ansprechpartner im Betrieb und eine offene Arbeitskultur sicherstellen, dass Arbeitnehmer führzeitig über ihre Probleme informieren und gemeinsam eine Lösung erarbeitet wird. So können auch Sie als Arbeitgeber Ausfälle von Mitarbeitern vermeiden und zur Gesundheit aller beitragen.